„Eine astrale Begegnung: Dimitrie Gerota - Constantin Brâncu{i“

Temeswar - Im Nationalen Kunstmuseum Temeswar/Timișoara wurde am Mittwoch das Buch „O întâlnire astrală: Dimitrie Gerota – Constantin Brâncuși. Povestea Ecorșeului“ („Eine astrale Begegnung: Dimitrie Gerota - Constantin Brâncuși. Die Geschichte der Muskelfigur“), vorgestellt. Der Band wurde von Prof. Dr. Irinel Popescu koordiniert.

Das Buchprojekt entstand nach Gesprächen mit dem verstorbenen Akademiker Răzvan Theodorescu über dieses einzigartige Werk namens „Ecorșeu“ (zu Deutsch: Muskelfigur). Das vom Studenten Constantin Brâncuși an der Nationalen Schule der Schönen Künste in Bukarest geschaffene Werk wurde 1901 unter der Leitung des Anatomieprofessors Dimitrie Gerota begonnen und 1902 als Abschlussarbeit fertiggestellt. Obwohl das Werk für das Studium der Anatomie der Muskeln, Gefäße und Nerven durch Medizin- und Kunststudenten bestimmt war, stellte es auch ein wertvolles Kunstwerk dar.

„Was weder Gerota noch Brâncuși bei der Schaffung des Werks ahnten, war, dass beide später Unsterblichkeit erlangen würden. Gerota als großer Chirurg und Anatom, derjenige, dessen Name die Nierenfaszie trägt, einer der 300 Namen, die in den Nomina Anatomica Internationalis erhalten sind. Brâncuși als Vater der modernen Bildhauerei, der sich endgültig von der akademischen Vergangenheit löst und den Mut hat, die Essenz der Formen neu zu erschaffen. 

In seinem Werk nimmt jedoch Ecorșeu/Muskelfigur einen besonderen Platz ein; sie ist ein Beweis für seine reichen anatomischen Kenntnisse, die er durch Sektionen unter Gerotas Anleitung erworben hat, aber auch ein Beweis für seine Beherrschung der figurativen Kunst“, so seitens des Temeswarer Kunstmuseums.

Bei der Buchlancierung am Mittwoch kamen sowohl der Koordinator Professor Irinel Popescu, als auch Doina Lemny, promovierte Kunsthistorikerin und Museografin am Centre Pompidou in Paris, und Filip Petcu, Leiter des Nationalen Kunstmuseums Temeswar in einem Gespräch zusammen.