„Maikäfer, flieg! Mein Vater, das Kriegsende, Cohn und ich“ ist ein autobiografischer Roman von Christine Nöstlinger, der erstmals 1973 und dann 1996 im Beltz & Gelberg Verlag veröffentlicht wurde. Er liegt in 33 Sprachen vor, darunter Englisch, Spanisch, Niederländisch, Schwedisch, Norwegisch und Finnisch. Eine weitere Übersetzung ins Rumänische unter dem Titel „Zboară, buburuză, zboară!“ erfolgte im Jahr 2022 durch den renommierten Professor Ioan Gabriel Lăzărescu, den bisher einzigen Übersetzer von Nöstlinger ins Rumänische.
Der Roman behandelt das Leben der Autorin während und nach dem Zweiten Weltkrieg und ist ein bekanntes Werk der Kinder- und Jugendliteratur, das auch verfilmt wurde. Die rumänische Fassung des Werkes wurde vom Verlag Meteor Publishing veröffentlicht. Dies stellt die zweite Nöstlinger-Übersetzung von Professor Lăzărescu dar, welche nach „Piticul din ureche“ („Der Zwerg im Kopf“) im Jahr 2021 herausgegeben wurde. Der Titel des Romans erinnert an ein altes Kinderlied, „Maikäfer, flieg!“, das eine typische, beruhigende Wiegenlied-Melodie ist, dessen bedrohlicher Text aber im Widerspruch mit der lieblichen Melodie steht. Dass „Maikäfer“ nicht mit „cărăbuș“, sondern mit „buburuză“, was eigentlich „Marienkäfer“ bedeutet, übersetzt wurde, ist auf den Wunsch des Verlages zurückzuführen nach einem wohl „kindgerechten“ Insektennamen. Dennoch hat die rumänische Version des Kinderliedes wohl nichts von ihrer Traurigkeit und ihrem Kummer verloren.
Die Geschichte spielt in Wien und erzählt von der 9-jährigen Christine, die während des Zweiten Weltkriegs aufwächst. Die Pro-tagonistin ist ein kluges und neugieriges Mädchen, das die Welt um sich herum mit großer Aufmerksamkeit beobachtet. Sie berichtet von den Einschränkungen des Krieges, wie der Rationierung von Lebensmitteln und dem Mangel an alltäglichen Annehmlichkeiten. Dennoch findet sie Wege, ihre kindliche Neugier und ihren Einfallsreichtum auszuleben.
Christine lebt mit ihrer Mutter und ihrer älteren Schwester zunächst bei den Großeltern väterlicherseits, der Vater kehrt als verwundeter Deserteur heim und wird von der Familie im Keller der Villa Braun versteckt, wohin sie nach der Ausbombung des Hauses umziehen. Zu ihnen gesellt sich auch die Schwiegertochter der Hausherrin mit ihren Kindern. Mit den Augen eines Kindes, das versucht, die Welt zu verstehen, erlebt sie die schwere Zeit der russischen Besatzung Wiens. Episodisch reihen sich Ereignisse und kindliche Eindrücke aneinander, mit denen sich die Ich-Erzählerin auseinandersetzt. Sie erzählt von der Weihnachtsdekoration, die nach einem Bombenangriff im Haus herumliegt, von den gefürchteten Gräueltaten der Russen, die erwartet wurden, aber nicht stattfanden, von Origami-Schiffen, die aus Nazi-Blättern gebastelt wurden, von Cohn, dem russischen Feldkoch, der sich wie ein bester Freund verhält. Am Ende des Buches zieht die sowjetische Kampftruppe ab, der Tross kommt, jedoch nimmt er, anders als befürchtet, weder Lebensmittel noch die Villen der Bewohner in Anspruch.
Der Roman zeigt, wie Kinder die Welt um sich herum wahrnehmen und wie sie mit den Herausforderungen des Krieges umgehen. Christine, Christel von ihrer Familie genannt, ist eine beeindruckende Hauptfigur, die mit ihrer Intelligenz und ihrem Humor die Leserinnen und Leser in ihren Bann zieht. „Maikäfer, flieg“ („Zboar˛, buburuză, zboară!”) ist eine berührende Geschichte über die Kindheit während des Krieges und darüber, wie Menschen in schwierigen Zeiten Zusammenhalt und Trost finden können.
Die Übersetzung in die rumänische Sprache zeigt ein tiefes Verständnis für die subtilen Nuancen des Originals. Die Übertragung der Stimmung, der Charaktere und der historischen Kulisse des Zweiten Weltkriegs in Wien ist hervorragend gelungen. Die Leser werden sich in die Welt von Christel versetzt fühlen und ihre Freuden und Sorgen hautnah erleben können.
Der Übersetzer hat die einzigartige Fähigkeit des Autors, die Kindheit und die Gedankenwelt eines Mädchens während des Krieges einzufangen, meisterhaft umgesetzt. Die Sprache ist klar und gut verständlich, was es auch rumänischen Lesern, insbesondere Jugendlichen, die sich leicht mit der Protagonistin identifizieren können, ermöglicht, die Geschichte in ihrer vollen Tiefe zu erfassen.
Die rumänische Übersetzung bewahrt die Herzlichkeit und den Humor der Originalgeschichte und schafft es, die Essenz und den Charme des Originals in beeindruckender Weise einzufangen. Die Dialoge zwischen den Charakteren sind lebendig und authentisch. Es ist bemerkenswert, wie die Übersetzung die Gefühle und Emotionen der Hauptfigur Christel auf eine Weise vermittelt, die die Leser berührt und mitfiebern lässt.
Es ist eine herzerwärmende Geschichte über die Kindheit und die Menschlichkeit am Ende des Krieges, die in dieser Übersetzung wunderbar zum Ausdruck kommt. Für alle, die die Welt von Christine Nöstlinger entdecken möchten, ist diese Übersetzung eine empfehlenswerte Wahl.
Eine bewegende Kindheit in Zeiten des Krieges
Sursa: https://adz.ro/artikel/aktuell/artikel/eine-bewegende-kindheit-in-zeiten-des-krieges
Declinarea răspunderii !!!
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