Nürnberg (dpa/ADZ) - Jeder Einwohner in Rumänien hat im Durchschnitt dieses Jahr 7738 Euro zur Verfügung, in Deutschland sind es nach Berechnungen des Marktforschungsinstituts GfK 26.271 Euro. Mit diesem verfügbaren Pro-Kopf-Einkommen nach Steuern und Sozialabgaben inklusive Transferleistungen sei Deutschland im europäischen Kaufkraft-Vergleich von Platz acht auf Platz neun abgerutscht, Rumänien hat zwei Plätze verloren und liegt nun auf Rang 33 der 42 Länder Europas, teilte die GfK am Mittwoch in Nürnberg mit.
Die Pro-Kopf-Kaufkraft in ganz Europa beträgt laut GfK im Schnitt 17.688 Euro. Am niedrigsten sei sie in Belarus, im Kosovo und – wie schon in den Vorjahren – in der Ukraine: „Dort haben die Menschen nur 2478 Euro pro Kopf“, hieß es in der Mitteilung. Die größte Kaufkraft haben demnach die Liechtensteiner mit 68.843 Euro pro Kopf, gefolgt von den Schweizern mit 49.592 Euro und den Luxemburgern mit 40.931 Euro. Auf den weiteren Plätzen folgen Island, Dänemark, Irland, Österreich und Norwegen.
Insgesamt hätten die Menschen in den 42 europäischen Staaten 12,1 Billionen Euro zur Verfügung für Essen, Wohnen, Dienstleistungen, Energiekosten, private Altersvorsorge, Versicherungen, Urlaub, Mobilität und Konsum. Die Kaufkraft pro Kopf sei gegenüber dem Vorjahr nominal zwar um 5,8 Prozent gewachsen. Das könne die immer noch hohe Inflation aber nicht vollständig abfangen, sagte GfK-Experte Tim Weber. In vielen Ländern gebe es zudem starke regionale Unterschiede.
Rumänien: Kaufkraftschere wird größer
In Rumänien liegt die Pro-Kopf-Kaufkraft 56 Prozent unter dem europäischen Durchschnitt, allerdings lässt sich erneut beobachten, dass die Schere zwischen kaufkraftschwachen und -starken Regionen weiter auseinandergeht. Laut Gfk liegt Bukarest mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 15.314 Euro deutlich auf dem ersten Platz, womit die Hauptstädter fast das Doppelte als der Landesdurchschnitt und sogar das 3,8-Fache an Kaufkraft als die Einwohner des kaufkraftschwächsten Kreises Vaslui für ihre Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung haben. In Vaslui beträgt das verfügbare Nettoeinkommen lediglich 4010 Euro pro Kopf, was knapp 52 Prozent des Landesdurchschnitts entspricht. In den Landeskreisen Klausenburg, Temesch und Ilfov liegt die Kaufkraft zwischen 11.000 und 12.000 Euro pro Jahr, Hermannstadt liegt knapp über und Kronstadt leicht unter 10.000 Euro.
Der zehntplatzierte Kreis Prahova kommt mit einem verfügbaren Nettoeinkommen von 7836 Euro pro Person am nächsten an den Landesdurchschnitt heran, liegt aber trotzdem noch knapp 1,3 Prozent darüber. Alle anderen 32 und damit mehr als drei Viertel der Kreise liegen unter dem rumänischen Durchschnitt.
Marktforscher: Rumänien und Deutschland rutschen bei Pro-Kopf-Kaufkraft ab
Sursa: https://adz.ro/artikel/aktuell/artikel/marktforscher-rumaenien-und-deutschland-rutschen-bei-pro-kopf-kaufkraft-ab
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