Er ist ein Visionär, dessen nachhaltige Ideen ständig ihrer Zeit voraus sind. Ein Erfinder, der sich selbst einzuschätzen weiß, um jede Hürde zu überwinden und für den jedes Problem die Möglichkeit einer noch niemals ausprobierten Lösung darstellt. Ein „großes Kind“ das mit hochtechnischen Lösungen spielt, um Unmögliches möglich zu machen. Wenige Menschen können sich rühmen, in der Geschäftswelt von einem Ein-Zimmer-Unternehmen bis ins Top-10 des Landes aufzusteigen. Der Kronstädter Marton Geza hat es geschafft.
Mit dem Unternehmen ELMAS Brașov gelang es ihm, ein Millionengeschäft aufzubauen – das achtgrößte Rumäniens. Seine Erfindungen sind zukunftsweisend, doch er wehrt bescheiden ab. Sie seien entstanden, „weil es einfach nötig war“, erklärt er in einem Gespräch an einem Samstagnachmittag nach Beendung seines Arbeitstages.
Die Anfänge in der Skireparaturwerkstatt
Gezas Geschichte beginnt in der Skireparaturwerkstatt seines Vaters. „Marton Ski Service“, ein kleines Zimmerchen im Eingang eines sächsischen Hauses auf der Kronstädter Waisenhausgasse (str. Poarta Schei), war bereits seit kommunistischen Zeiten eine Ikone in der Skifahrerwelt. Als Kind war ich oftmals dort, als Kunde, um meine heruntergefahrenen Skier wieder in Schwung zu bringen. Gezas Vater musste die Werkstatt eröffnen, zumal ihm im Kommunismus aufgrund seiner „ungesunden Herkunft“ zahlreiche andere Chancen verwehrt waren. Auch der Junge musste da mithelfen und durfte die Werkstatt später sogar einige Jahre leiten. Hier hat er gelernt, dass zuverlässige und qualitative Dienstleistungen der Schlüssel zu einem zufriedenen und zurückkehrenden Kunden sind. Dies war die Basis seiner Entwicklung in der Geschäftswelt, eines der Grundprinzipien, die zu seinem Erfolg beigetragen haben, nebst dem Kentniss der Deutschen Sprache durch den Besuch der Johannes Honterus Schule in Kronstadt sowie den traditionellen sächsischen Werten und der deutschen Lebensphilosophie die ihm und seinen Kindern von seiner in Schirkonyen geborene Mutter Katharina Roth eingeflossen wurden..
ELMAS
Die Wende kam für Geza wie gerufen und belebte seinen Unternehmergeist. Gleich 1990 gründete er zusammen mit elf Kollegen des staatlichen Fahrstuhlunternehmens die Firma ELMAS (eine Abkürzung von Elektromechanik für Fahrstühle), welche Dienstleistungen im Bereich Fahrstuhlreparatur anbot. Die neue Geschäftswelt war jedoch ganz anders als vorher. Die Inflation der ersten Nachwendejahre sowie die hohe Anzahl an Wettbewerbern, die mit Dumpingpreisen im Geschäft bleiben wollten, brachte ELMAS fast in den Ruin. Der Drang zum Überleben führte Geza dann in Richtung Deutschland, nach 1993 wurde ELMAS bevorzugter Partner oder Vertreter mehrerer renommierter Namen wie DEMAG (Brückenkräne) oder Linde (Stapler).
Die Qualität der Dienstleistung blieb aber ständig im Vordergrund. Als einmal ein Neukunde einen angeblichen Defekt bei einem Brückenkran reklamierte, entschloss sich Geza, trotz aller Empfehlungen seiner Ingenieure, die nur geringfügige Abweichungen in der Konstruktion feststellen konnten, einen komplett neuen Brückenkran zu bauen, auf eigene Kosten. Der Kunde war so beeindruckt, dass er gleich zehn neue Kräne bestellte, erinnert sich Geza schmunzelnd.
Die Weltwirtschaftskrise 2008 stellte Geza dann wieder vor ein großes Problem, zumal sein Umsatz um ein Vielfaches abnahm. Gleichzeitig kämpfte er mit den Billigimporten von außerhalb der Europäischen Union, die aber die EU-Regelungen nicht einhielten. So drängte ihn sein Überlebens- und Innovationsdrang in Richtung Sonderkonstruktionen und brachte ihm in Kürze sogar internationale Preise und mehrere Auslandsvertretungen.
Heute ist ELMAS einer der bekanntesten Namen im Bereich Hebegeräte, wobei seine Produkte sowohl von der Großindustrie, als auch von kleineren Händlern und sogar von der Zivilbevölkerung genutzt werden.
Nachhaltigkeit…
...ist ein weiteres Arbeitsprinzip Gezas. Für ihn zählen nur langfristige Investitionen – sowohl in Menschen, als auch in Maschinen. „Ohne ein Team kannst du die Meisterschaft nicht gewinnen“, erklärte Geza einst für die Zeitung Capital, denn zahlreiche seiner langjährigen Mitarbeiter sind bereits als Azubis zu ihm gekommen.
Eine Grundregel gibt es aber in der Firma, die von den 12 Gründungsvätern unterschiedlicher Abstammung, Konfession und politischer Zuneigung festgelegt wurde: bei der Arbeit spricht man nicht über Politik oder Religion. Ansonsten gibt’s Krawall, lächelt Geza.
Der Unternehmenssitz selbst ist das beste Beispiel für Nachhaltigkeit: kontrollierter Luftfluss, Fotovoltaikanlagen zur Energielieferung, elektronische Fensterläden und kontrollierter Zugang. Und weil Sonnenenergie eine der Kern-Energiequellen der Zukunft sein wird, gibt es sogar ein eigenes Entwicklungszentrum für Fotovoltaikprojekte.
Nachhaltig ist selbst Gezas Wohnsitz: im Wohnblock. Alles wird reinvestiert, damit das Geschäft sich entwickeln kann. Ebenso nachhaltig ist die Kundenbeziehung: jeder Großkunde hat gleich in seiner Nähe ein technisches Team. Und um Wartezeiten beim Kunden zu vermeiden, entwickelte Geza das Fernüberwachungssystem SED, welches ihm erlaubt, Probleme zu beheben, bevor diese sogar erscheinen.
Fahrstühle…
...bleiben dennoch Gezas „Lieblingsspielzeug“. Bereits 2009 entwickelte er den elektrischen Fahrstuhl CIRRO ohne Maschinenraum, um den häufigen Anfragen für ergonomische Fahrstühle bei Platzmangel entgegenzukommen. Ebenfalls auf Wunsch seiner Kunden entwickelte er das Luftreinigungssystem UVECO, welches per UV-Licht die stickige Luft im Kabineninnenraum frisch hält. Und um Hygiene geht es auch bei den drucklosen Knöpfen, welche den Finger des Betreibers erkennen, bevor dieser sie berührt. Stolz erklärt Geza im Showroom, wie er zusätzlich die Wände der Fahrstuhlkabinen mit speziellem Sicherheitsglas und hinterglasbelichteten Bildern ausgestattet hat, um dem Nutzer das Ambiente auch visuell so angenehm wie möglich zu machen. Derartige Fahrstühle hat Geza voriges Jahr begonnen, an Wohnblocks zu vermieten, da er weiß, dass die Bewohner meist nicht über den Betrag zum Kauf eines Fahrstuhls verfügen, aber dennoch oft einen neuen Lift anschaffen müssen.
Gleichzeitig wurde ELMAS mit seinen Sonderkonstruktionen weltweit bekannt und gewann sogar drei Mal hintereinander den ersten Preis der Fachzeitschrift „Elevator World“ für außergewöhnliche Fahrstühle.
Das Archiviersystem ARHISAFE
Auch ARHISAFE musste einfach entwickelt werden, wie Geza erzählt, denn die große Anzahl an Unterlagen für die unterschiedlichen Fahrstühle brachte einen Berg an Dokumentation mit sich, deren Stapelung im Büro aus Brandsicherheitsgründen behördlich nicht erlaubt war. Die gesamte Dokumentation wurde in einem gesonderten Lagerhaus untergebracht, einheitlich etikettiert, sortiert und archiviert, sodass der Zugang zu einem Dokument in wenigen Minuten möglich ist. 19 Tonnen an Dokumenten sind hier auf 25 Quadratmetern Fläche und 10,5 Metern Höhe gelagert! Mehr noch, um den Brandschutznormen Genüge zu tun, musste ELMAS das Lagerhaus komplett abschirmen und mit einem Spezialgas füllen, welches jedwedes Brandrisiko eliminiert.
Weil das Archiviersystem so effizient war und weil die neuen Fahrstuhl-Spezialanfertigungen größtenteils sehr spezifische und unterschiedliche Bestandteile erforderten, übertrug Geza das Arhisafe-System auf das Ersatzteillager. Somit kann innerhalb Minuten genau das richtige Ersatzteil unter den über 25.000 gelagerten Teilen gefunden werden.
Mehr noch, Geza hat das Arhisafe mit der WÖHR-Parkanlagentechnologie verbunden (dessen Vertreter ELMAS in Rumänien wurde) und ein neues, automatisiertes Parkanlagensystem entwickelt: den Elmas Combipacker. Das Pilotprojekt des gestapelten Parkhauses, in dem die PKWs komplett automatisch geparkt werden, wobei der Fahrer nicht einmal im Auto sitzt, ist in der öffentlichen Parkanlage des Unternehmens im Bau.
Stapler-Welt
Fahrstühle und Großkräne waren zwar ein gutes Geschäft, nur wünschten sich viele Kunden auch kleinere Hebegeräte. Und somit fühlte sich Geza gezwungen, bereits 1993 eine Zusammenarbeit mit Linde einzugehen, einem der größten Staplerhersteller Europas. Nicht nur, dass das Kronstädter Unternehmen aufgrund der Dienstleistungsqualität in weniger als zwei Jahrzehnten als der beste Linde-Vertreter weltweit erklärt wurde, Geza fand auch hier neues Geschäftspotenzial. Das Gehäuse der alten Stapler war ja noch brauchbar, es musste nur ein bisschen aufgeputzt werden und einen neuen Motor erhalten, um wieder laufen zu können, erinnert sich Geza und lächelt. Die brillante Idee hatte jedoch einen Haken: die Kunden hatten ein Problem mit den langen Standzeiten zum Wiederaufladen der Batterien. Gezas Innovationsgeist blühte wieder einmal mit der Erfindung eines Batterie-Auflade-Containers auf, in dem entladene Stapelerbatterien komplett automatisiert mit vollen ausgetauscht werden. Für seine Stapler-Wiederaufbereitung hat ELMAS sogar den Großen Preis für Kreislaufwirtschaft erhalten.
Der Markt und das Geschäftsleben haben Geza Marton zu seinen Erfindungen und Innovationen angeregt. Auch wenn sein Unternehmen eher im Ausland bekannt ist, bleibt es immer noch das einzige Top-10-Unternehmen Rumäniens mit 100% rumänischen Kapital. Aufgrund seiner Erfahrungen weiß er, dass seine derzeitigen und zukünftigen Erfindungen und Innovationen in absehbarer Zukunft breite Verwendung finden – man muss es nur abwarten können, wie der 76-Jährige selbst schmunzelnd und gleichzeitig ein wenig stolz erklärt.
Mit dem Aufzug stetig nach oben
Sursa: https://adz.ro/artikel/aktuell/artikel/mit-dem-aufzug-stetig-nach-oben
Declinarea răspunderii !!!
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