Temeswar – Die Temeswarer Theaterwelt trauert: Der Regisseur am Nationaltheater Temeswar, Ion Ardeal-Ieremia, ist am 2. Januar an den Folgen einer unheilbaren Krankheit gestorben. Er wäre am 13. Januar 59 Jahre alt geworden.
Geboren in Großwardein/ Oradea, siedelte er im Alter von nur neun Jahren nach Temeswar um, wo er – mit einigen Unterbrechungen – seither gelebt hat. Sein Vater, selbst von Beruf Regisseur, prägte seinen späteren Werdegang. Er schloss 1995 die Abteilung für Theaterregie des Instituts für Theater- und Kinokunst in Bukarest, in der Klasse von Professor Valeriu Moisescu, ab. Seine Karriere als Regisseur startete am Nationaltheater in Neumarkt/Târgu Mureș und setzte sich, für die nächsten 28 Lebensjahre, am Nationaltheater Temeswar fort. „Seine Karriere (…) bewies, dass seine künstlerische Aktivität ganz ihm gehört, seine Aufführungen, von dem ersten Theaterstück - „Die Frau als Schlange“ von Carlo Gozzi, bis zu dem letzten, „Săptămâna luminată“ von Mihail Săulescu, trugen seinen einzigartigen Fingerabdruck: eine große Sensibilität, die ihn stetig verletzlich machte und die er hinter einem einzigartigen Sinn für Humor zu verstecken gelernt hat, ein Humor, der für immer prägend für ihn sein würde, aber auch hinter einer harten Ungeduld“, beschreiben ihn die Kollegen vom Nationaltheater Temeswar in einer Pressemeldung kurz nach seinem Ableben.
Der Temeswarer Regisseur war seit 2016 Mitglied der Sozialdemokratischen Partei (PSD) und wurde im Frühling 2018 zum Staatssekretär im rumänischen Ministerium für Kultur und Nationale Identität berufen. Er verblieb etwa eineinhalb Jahre im Amt und war anschließend für eine kurze Zeit als Mitglied im Verwaltungsrat des Temeswarer Kulturhauptstadtvereins aktiv.