Ach, die schönste Zeit des Jahres: Weihnachtsmärkte werden eröffnet, bunte Lichter überall angebracht, Weihnachtslieder gesungen. Jeden Sonntag eine neue Kerze auf dem Adventskranz anzünden und Spekulatiuskekse, Lebkuchen, heiße Schokolade und Glühwein naschen. Doch dann beginnen die Gedanken: Weihnachten steht bald vor der Tür – man muss Geschenke kaufen, Lebensmittel besorgen, traditionelle Gerichte vorbereiten, Partys planen – alles bewegt sich in einem unheimlich raschen Tempo, bis es sich dann am Heiligabend wieder auf das Besinnliche reduziert. Eigentlich sollten Advent und Weihnachten die schönsten Wochen des Jahres sein...
Die Realität sieht jedoch häufig anders aus. Je näher die Feiertage rücken, desto hektischer werden viele: Welche Geschenke müssen noch besorgt werden? Wie soll das Weihnachtsmenü aussehen? Sind alle Grußkarten verschickt? Eine Reihe von Sorgen begleitet die Festtagsvorbereitung. Wie kann man sich aber die Vorweihnachtszeit trotzdem entspannt machen?
Einkaufsmarathon „Black Friday“
Nicht zu billig, auch nicht zu kostspielig, ausdrucksvoll, persönlich und nützlich – die Suche nach dem perfekten Geschenk gehört zu einem der größten Stressfaktoren für uns alle. Es gibt aber auch Wege, alles locker zu organisieren.
Die Hektik vor Weihnachten beginnt schon im November mit dem sogenannten „Black Friday“ – der „schwarze Freitag“, ein aus den Vereinigten Staaten importiertes Ereignis. In den USA wird dies am Freitag nach Thanksgiving organisiert. Da Thanksgiving immer auf den letzen Donnerstag im November fällt, gilt der darauffolgende Freitag als Start in ein traditionelles Familienwochenende und als Beginn der Weihnachtseinkaufsaison. Der „Black Friday“ ist also eine Verkaufsveranstaltung des Einzelhandels, die Rabatte in den Fokus stellt und zum Kauf von Produkten animieren soll. Mittlerweile ist die Rabattaktion in vielen Industrienationen bei zeitlicher Übereinstimmung sowohl im stationären als auch Online-Handel übernommen worden. In Rumänien wird jedoch „Black Friday“ im Voraus und gleich mehrmals organisiert. In diesem Jahr fand eine Runde am 10. November und eine weitere am 24. November statt.
„Black Friday“ verleitet manchmal aber auch zu haltlosem Kaufrausch. Man kann sich aber trotzdem sinnvolles Kaufen antrainieren, wenn man einige Dinge beachtet: Geschenke auswählen, die gut durchdacht, persönlich und nachhaltig sind. Um den Stressfaktor zu reduzieren, sollte man zu allererst eine Liste der zu beschenkenden Personen erstellen und ihre Interessen, Hobbys und Vorlieben notieren. Auch das Budget für die Geschenke sollte vorher festgelegt werden – so kann man sicherstellen, dass man innerhalb der eigenen finanziellen Möglichkeiten bleibt. Um sicherzustellen, dass die Qualität der Geschenke den Erwartungen entspricht, ist eine On-linerecherche immer ein wichtiges Handwerk: Bewertungen und Empfehlungen für bestimmte Produkte, Marken oder Ideen kann man suchen.
Geschenke mit einer persönlichen Note werden oft besonders geschätzt. Dies könnte eine handgeschriebene Karte sein, selbstgemachte Leckereien oder individuell ausgewählte Gaben. Statt materieller Geschenke kann man auch Erlebnisse verschenken: Konzert-, Theater- oder Kunstausstellungskarten, Koch- oder Tanzkurse, Abos im Fitnessstudio, Massagesitzungen, thematische Foto-shootings oder andere Aktivitäten, die den persönlichen Geschmack des Beschenkten treffen.
Nachhaltige Geschenke
Wer selbst umweltfreundlich schenken möchte oder weiß, dass der Beschenkte darauf Wert legt, kann an nachhaltige Produkte aus umweltfreundlichen Materialien, aus recycelten Gegenständen oder Geschenke ohne übermäßige Verpackung denken oder lokale Produkte unterstützen, um die Umweltauswirkungen des Transports zu minimieren.
Wer sich für eine gute Tat einsetzen möchte, kann dabei gleich mehrere Elemente finden, indem er ein schönes, handgemachtes Geschenk auswählt und dabei NGOs und Menschen mit verschiedenen Bedürfnissen unterstützt. In Temeswar/Timișoara gibt es mehrere Möglichkeiten: Die „Pentru Voi“-Stiftung bietet Weihnachtsdekorationen zu Preisen zwischen 5 und 50 Lei – darunter Adventskränze und Türschmuck, Weihnachtskarten und Christbaumschmuck. Die Produkte sind auf dem Christkindl-Markt am Sankt Georgsplatz in der Temeswarer Innenstadt, am 4., 5. und 6. Dezember, oder jederzeit online auf der Websteite pentruvoi.ro/magazin-online zu finden.
OilRight bietet eine weitere Möglichkeit Geschenke zu einem guten Zweck zu erwerben: Das ökologisch integrative Sozialunternehmen in Temeswar nimmt sich seit einigen Jahren vor, die Umwelt vor dem Hintergrund der Klimakrise zu schützen und die berufliche Integration von Menschen aus gefährdeten Verhältnissen zu gewährleisten. OilRight sammelt Altöl aus Haushalten und stellt daraus völlig umweltfreundliche, ungiftige Duftkerzen her und schafft dabei Arbeitsplätze für Menschen aus sozial benachteiligten Gruppen. Die angefertigten Kerzen kosten je nach Model zwischen 12 und 66 Lei. Wer sich selbst kreativ versuchen möchte, kann aber auch ein Heimwerker-Kit erwerben. Es enthält alles Notwendige, um sich eine Duftkerze zuhause selbst anzufertigen.
Nach einem ähnlichen Muster ist auch das Geschäft OneShirt entstanden. Bei OneShirt Temeswar werden Textilabfälle in einer Werkstatt, die Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen bietet, in coole neue Textilprodukte transformiert: Ein Kleid kann in eine Bluse verwandelt werden, ein T-Shirt in eine Einkaufstasche, ein Stück Stoff in einen Adventskalender. Details und Produkte auf oneshirt.eu.
Frühzeitig einkaufen, flexibel sein
Ein weiterer wichtiger Tipp für eine ruhige Vorweihnachtszeit ist, Last-Minute-Einkäufe zu vermeiden. Das sorgt für Stress, aber auch mehr Geld wird dabei ausgegeben. Ein frühzeitiges Einkaufen ermöglicht, persönlichere Geschenke anzufertigen und die Produkte rechtzeitig zu bestellen. Spendengeschenke im Namen der beschenkten Person sind eine sinnvolle Möglichkeit, Gutes zu tun. Viele Organisationen bieten die Möglichkeit, im Namen einer anderen Person zu spenden. Wenn nicht zu viel Geld zur Verfügung steht, sind auch gemeinsame Geschenke eine Variante: Das bedeutet, dass man mit anderen zusammenlegt und ein größeres Geschenk kaufen oder gemeinsame Erlebnisse schenken kann.
Und wenn es um Kinder geht, ist der Weihnachtsmann immer großzügiger. Trotzdem sollte man es nicht übertreiben mit überteuerten und extravaganten Geschenken. Beim Weihnachtsmann sollte es eher um symbolische Geschenke gehen, denn bestimmt fragen sich sonst manche Kinder, wieso der eine nur eine neue Puppe oder ein neues Paar Socken bekommen hat und andere das neueste Smartphone.
Ein Gedanke solte uns beim Schenken immer begleiten: dass es bei Weihnachtsgeschenken oft mehr um die Geste und die Gedanken dahinter geht, als um den finanziellen Wert. Setzen Sie sich auch realistische Erwartungen für die kommenden Feiertage. Es muss nicht alles perfekt sein. Manchmal sind die besten Erinnerungen diejenigen, die spontan entstehen. Also dann: „Fröhliche, Vorweihnachtszeit!“