Komplizierte Herzfehler oder Noteingriffe bei Kindern sollen Mediziner künftig besser in Temeswarin den Griff bekommen. Ärzte sind in diesem Verfahren nicht allein gelassen und das finanziell ohnehin meist in Mitleidenschaft gezogene Gesundheitssystem ebenfalls nicht. Um solche Vorhaben zu stemmen, hat sich der neue Präsident des Temeswarer Rotary-Clubs, Daniel Marcu, nun eingesetzt. Über einen Partnerschaftsvertrag mit dem Temeswarer Institut für Herz- und Blutkreislauferkrankungen wollen „Rotarier“ und Kardiologie die Finanzen zur Verbessrung des angestrebten Unterfangens beschaffen. Die Pädiatrie-Abteilung des Institutes soll in erster Linie von der neuesten Initiative zur Unterstützung der Herzklinik profitieren.
Zwei ehemalige Lenau-Schüler sitzen bei der Unterzeichnung des Partnerschaftsprotokolls Schulter an Schulter: Der Vorsitzende des Temeswarer Rotary-Clubs, Daniel Marcu und Prof. Dr. Constantin Luca, Manager der Klinik für Herz- und Blutgefäßerkrankungen in Temeswar. „Die chirurgischen Eingriffe bei Kindern mit Herzfehlern sollen sowohl im Bereich der Notfälle als auch bei Interventionen von großer Komplexität verbessert werden. Unsere Partnerschaft sieht eine langfristige Zusammenarbeit und Unterstützung durch den Temeswarer Rotary-Club vor“, sagte der Krankenhausleiter Constantin Luca. Der Manager des Kardiologie-Institutes ist überzeugt, dass ein gutes Krankenhausmanagement in der Lage ist, den materiellen Erwartungen einer modernen Klinik entgegenzukommen und die notwendige Ausstattung nach europäischem Maßstab sichern kann. „Die Fortbildung des Personals ist jedoch am schwierigsten zu sichern. Dieser Bereich steckt in Rumänien noch in den Kinderschuhen. Es gibt wenige Fachleute für Herzchirurgie bei Kindern“, zählt der Mediziner die Mankos auf. Deshalb ist jede zusätzliche Fortbildung willkommen und sichert eine Verbesserung sowohl von der Qualität her, als auch was die Zahl der Eingriffe betrifft, weiß Dr. Constantin Luca. Nicht nur Herzchirurgen sollen deshalb im Ausland eine Fortbildung erhalten sondern auch das restliche Personal, das zu einer Herz-OP notwendig ist, wie z.B. Anästhesisten oder Krankenschwestern. Direktor Luca wies darauf hin, dass die zu behandelnden Patienten der Herzklinik in den letzten Jahren durchschnittlich jünger sind, als dies noch vor einigen Jahren der Fall war. Dies gehe auf viele Faktoren zurück. Lebensgewohnheiten, Alltag, Ernährung sind nur einige der Aspekte, die dazu führen.
Konkret geht es bei diesem Projekt um die Unterstützung der Klink durch die Finanzspritzen des Rotary-Clubs bei der Aus- und Fortbildung des medizinischen Personals in EU-Ländern wie Deutschland, Italien, Ungarn, Österreich. Der Präsident des Temeswarer Rotary-Klubs, Daniel Marcu, betont, dass es sich hier um ein Projekt handelt, das vorerst für eine Zeitspanne von 5 – 7 Jahre vorgesehen ist. Die Finanzierung durch „Rotary“ soll die Logistik sichern, die notwendig ist, damit das vom Kardiologie-Institut ausgewählte Personal ins Ausland reisen könne. „Wir versuchen auch den Zugang zu Konferenzen zu sichern“, so Marcu. Der Rotary-Club möchte seine internationalen Kontakte nutzen, um sein Projekt – „dieses Projekt ist für uns im wahrsten Sinne des Wortes eine Herzensangelegenheit“ (Daniel Marcu)“ – erfolgreich durchzuführen. Dabei spricht Marcu vor allem von den guten Beziehungen zum Rotary-Partnerklub im deutschen Waiblingen.
Um das Geld für dieses bestimmt nicht billige und auch langfristige Unterfangen zu sichern, veranstaltet der Rotary-Club ein erstes - schon bald stattfindendes - Benefizkonzert. So wird die absolute Premiere der Operette „Grüßt mein Banat“ des Banater Komponisten Emmerich Bartzer im Großen Saal des Nationaltheaters in Temeswar aufgeführt. Termin der Uraufführung der Operette in drei Akten ist der 28. Oktober, ab 19 Uhr. Der Eintritt erfolgt über Einladungen, die unter der E-Mail-Adresse rotaryclubtimisoara°gmail.com oder über die Telefonnummer 0729218827 erstanden werden können.