Temeswar (ADZ) – Das volle Programm im neuen Jahr 2024 beginnt beim Deutschen Staatstheater Temeswar/Timișoara (DSTT) am Mittwoch, den 10. Januar. Um 19.30 Uhr wird im DSTT-Saal „Menschen. Zu verkaufen“ von Carmen Lida Vidu vorgeführt. Die Vorstellung, die Film, Theater und Fotokunst miteinander verbindet, befasst sich mit dem Freikauf von Rumäniendeutschen aus dem kommunistischen Rumänien durch die Bundesrepublik Deutschland zwischen 1969 und 1989. Es ist eine Vorstellung über das Verschwinden eines großen Teils einer Gemeinschaft, über die Bemühungen ihrer Mitglieder, ihre Umgebung zu verlassen, und über die Abwertung ihres Wunsches, es zu wagen, von ihrer Zukunft in einem freieren und bürgerfreundlicheren Staat zu träumen.
Am 11. Januar ist wieder Zeit für „Lysistrata“ nach Aristophanes, in der Spielleitung von Niky Wolcz. Eine der neuesten Theaterproduktionen vom DSTT ist „Das Theater“ von Pascal Rambert, eine Koproduktion mit dem Französischen Institut Temeswar. Diese findet am Freitag, den 12. Januar, ebenfalls um 19.30 Uhr, im Saal des Deutschen Staatstheaters Temeswar, statt. „Die Schneekönigin“ von Jewgeni Schwarz; Spielleitung: László Béres steht am 13. Januar, um 18 Uhr, auf dem Programm. „Die Schneekönigin“ wird auch am 25. Januar, um 11 Uhr vorgeführt.
Am Freitag, den 19. Januar, wird um 19.30 Uhr „Europa“ von David Greig, Regie Alexandru Mihăescu vorgestellt. Herta Müllers „Niederungen“ wurde in der Regie von Niky Wolcz in die aktuelle Spielzeit aufgenommen. Eine neue Vorstellung ist am Dienstag, den 23. Januar, geplant. „Niederungen“ ist eine Sammlung von Erzählungen der aus dem Banat stammenden Schriftstellerin Herta Müller, die 2009 mit dem Literatur-Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Die erwachsene Ich-Erzählerin erinnert sich an ihre Kindheit in Nitzkydorf, an die Schule, die Sonntage in der Kirche, das Spielen und später auch an die Tanzabende und Erlebnisse in der Stadt. Sie besucht Stationen dieser Zeit und lässt die Gestalten der Vergangenheit noch einmal auferstehen. Sie erlebt ihre eigenen kindlichen Ängste, die Streitereien der Eltern und die alltäglichen kleinen Betrügereien der Dorfbewohner noch einmal, dennoch sind die Schilderungen ihrer subjektiven Wahrnehmung von Wärme und Humor geprägt.
„Der Drache“ von Jewgeni Schwarz, unter der Spielleitung von Yuri Kordonsky, wird am 26. Januar gespielt. „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf, Spielleitung Irisz Kovacs, steht am Samstag, den 27. Januar, auf dem DSTT-Spielplan. Das Januarprogramm endet mit der Vorstellung von „Sidy Thal“ am 30. Januar und 31. Januar, jeweils um 19.30 Uhr. Der erste Akt der Aufführung findet im Malersaal statt. Der Treffpunkt für das Publikum ist der Eingang zum Kulturpalast in der Mărășești-Straße 2, neben der Kasse des Nationaltheaters „Mihai Eminescu“.
„Sidi Thal“ von Thomas Perle & Clemens Bechtel (auch Regie) ist eine Koproduktion mit dem Jüdischen Staatstheater Bukarest und erzählt vom antisemitischen Anschlag im Jahr 1938 auf die jüdisch-bukowinische Sängerin Sidy Thal und ihres Ensembles am Temeswarer Theater. Bei diesem Anschlag, verübt von der rechtsextremen nationalistischen Eisernen Garde, kamen vier Menschen ums Leben, siebzig wurden verletzt.
Alle Vorstellungen des Deutschen Staatstheaters finden mit rumänischen - einige auch mit englischen - Übertiteln statt. Details zum Programm und Karten sind auf der Webseite deutschestheater.ro erhältlich.